Studieren in der Karibik - Trinidad & Tobago

Sonntag, September 03, 2006

Die "Milner Hall"


Die Milner Hall.


Nachdem ich eine Woche so gut wie alleine in dem Studentenwohnheim verbracht habe und von den Postgraduate-Wohnungen in den "North-Block" in die Undergraduate Wohnungen gezogen bin, sind am Samstag und Sonntag (26.08. und 29.08.) dann auch so langsam die anderen Studenten angereist - die Anreisewelle hält meistens die ganze Woche über an und die Letzten werden erst am Sonntag den 03.09. anreisen. Am Samstag und Sonntag habe ich bereits sehr schnell erste kleine Kontakte knüpfen können, bis dann am Sonntag abend um 19:00 Uhr in das "Caf" (ein Gruppenraum im Studentenwohnheim) berufen worden ist. Zu diesem Zeitpunkt sollte dann die Orientierungswoche (O-Woche) für die alle "Fresher" (Neulinge) der Milner-Hall starten. Die Woche soll dazu dienen alle Neuen in die Prinzipien und Regeln des Studentenwohnheims kennen zu lernen und eine eingeschweißte Gemeinschaft zu bilden, nach dem Motto "Alle für einen, einer für alle". Sie wird in Eigeninitiative von den älteren Semestern ("Seniors") des Studentenwohnheims organisiert und durchgeführt, die Universität trägt zu dieser Studentenwohnheimbezogenen O-Woche relativ wenig bei.

Vielleicht vorab noch ein paar Hintergrundinformationen. Trinidad & Tobago ist vielleicht schon ein sehr wirtschaftlich entwickeltes Land für Mittelamerikanische Verhaltnisse, trotzdem ist es bei weitem nicht Europa. Aus diesem Grund haben die Menschen hier mit weitaus anderen Dingen zu kämpfen als in Deutschland bzw. Europa z.B.

  • An der Universität herrschen noch Bedingungen, die es erforderlich machen, dass eine große Studentengemeinschaft besteht um auf Entscheidungen der Universitätsleitung entsprechend reagieren zu können, um die Rechte der Studenten zu wahren.
  • Der Unterschied zwischen Arm und Reich in diesem Land ist extrem groß, so dass hierdurch viel Kriminalität im Land entsteht und man nicht wie in Deutschland zu jeder Tag- und Nachtzeit alleine auf die Straße gehen sollte, da dann die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls sehr groß (lediglich zwischen 07:00 Uhr und 18:00 Uhr ist es sicher). Und die Universität liegt in Mitten einer sehr armen und gefährlichen Umgebung. Auch aus diesem Grund ist ein zusammenhalt der Studenten im Studentenwohnheim wichtig.

Aber nicht nur die äußeren Umstände machen es erforderlich eine Gemeinschaft zu haben, die Trinis sind ein sehr aufgeschlossenes und freundliches Volk, deren Leben eine große Party ist, an der jeder teilhaben soll.

Nun ja auf jeden Fall hat die O-Woche am Sonntag abend begonnen. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und mussten uns den Seniors vorstellen (Name, Land, Studiengang) hierbei wurde uns ersteinmal beigebracht, dass die Fresher in der O-Woche alle ein "it" (es) sind. Alle Fresher sind gleich alle sind ein it egal welche Nationalität, welche Hautfarbe, welche Religion etc. alle haben die gleichen Rechte. Die Seniors sind natürlich höher gestellt, Weisungsbefugt und haben natürlich immer Recht. Hierbei hat sich mir dann auch gezeigt, dass diese Universität sich nicht nur auf Trinis beschränkt sondern eine wirkliche karibische Universität ist, da von allen Karibischen Inseln in einem ausgewogenem Verhältnis Einwohner vertreten sind. Die weiteren Aktivitäten waren vielzählig und sehr anstrengend, insgesamt kann man diese Woche ein bißchen mit der Grundausbildung bei der Bundeswehr in Deutschland vergleichen, nur bei weitem nicht so hart und um einiges sozialer!

Die Aktivitäten der O-Woche fanden hauptsächlich morgens und abends statt, es ist es darauf hinaus gelaufen dass die Nächte sehr kurz waren, da wir meistens erst zwischen 01:00 und 02:00 Uhr ins Bett gekommen sind und morgens um 05:00 oder 06:00 Uhr der Frühsport (ca. 2 Stunden) begonnen hat. Aber neben den anstrengenden Aktivitäten die unseren Zusammenhalt stärken sollen sind wir am Unabhängigkeits-Tag (31.08.) in die Hauptstadt auf eine Party gefahren, bei der ich bereits einiges von der karibischen Kultur kennenlernen konnte.




Party am Unabhängigkeitstag.



Limbo für Fortgeschrittene.



Am Samstag fand dann ein sog. Konzert statt. Hier mussten wir uns ein Programm überlegen mit dem wir die Seniors den abend über unterhalten. Jeder sollte etwas von seinen Talenten einbringen und mitmachen. Es gab amerik. Linedancing, karibische Tänze, eine Art Modenschau, ein Bass-Solo, Schauspiel etc. und das ganze in einer sehr lockeren und stimmungsvollen Atmosphäre.


Konzert in der O-Woche.


Insgesamt kann man sagen, dass die Orientierungswoche zwar sehr anstrengend und manchmal auch etwas hart gewesen ist, sie aber durchaus Spass gemacht hat und das Ziel erreicht wurde eine eingeschweißte Gemeinschaft zu formen. Insbesondere für mich und die anderen internationalen Studenten (einige aus den USA, einige aus Canada und 2 wetere Deutsche) ist es eine sehr gute Grundlage gewesen um in kurzer Zeit Kontakte zu den karibischen Einwohnern zu knüpfen und deren Kultur kennen zu lernen. Zudem kann ich auch sagen, dass alle sehr aufgeschlossen und interssiert sind, teilweise auch begeistert über mich, dass ich aus Deutschland mein Auslandsstudium an der UWI absolviere. Desweiteren war die O-Woche auch eine sehr gute Sache, da die Seniors tagsüber den Freshern dabei geholfen haben sich auf dem Campus zu orientieren und Ihre Registrierung durchzuführen, die wie bereits erwähnt nicht ganz so einfach ist. Aber es hat sich auch herausgestellt, dass alle Bewohner der Milner Hall (Seniors & Fresher ca. 180 Personen) eine sehr große Gemeinschaft sind, die dieses auch vorbildlich leben und alle gegenüber freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit sind.

Zum Schluss noch etwas zu meiner Wohnsituation. Am Freitag 01.09. habe ich auch endlich meinen Mitbewohner bekommen, es ist ein Senior der aus T&T stammt. Bisher kann ich bei ihm auch durchaus sagen, dass viele der Eigenschaften eines Trinis bei ihm zutreffen, er ist sehr freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit nun ja und er redet naürlich auch extrem schnell wie alle Trinis und natürlich in einem recht undeutlichen und "steinigem" Englisch.

6 Comments:

  • Hi Menno,
    was hats du denn an dem "Bunten Abend" am Ende der O-Phase gemacht?
    Linedancing, Modenschau oder Playback zur längsten Single der Welt?

    By Anonymous Anonym, at 04 September, 2006 18:40  

  • Hi Ole,

    ich habe am abend das "Eröffnungsgebet" auf deutsch gehalten außerdem habe ich beim Linedancing mitgemacht, da ich ja keine eigenen Talente besitze ;-)

    Wollte erst einen Limbo-Kontest machen, aber daraus ist dann doch leider nichts geworden. Ich war auch ein bißchen abgeschreckt von dem Limbo der Trinis (siehe Fotos)...

    Schöne Grüße,

    Menno

    By Blogger Menno Herlyn, at 04 September, 2006 20:42  

  • Hallo Menno,

    die O-Phase hört sich ja echt etwas nach Bundeswehr an, da war es ja auch Teil des "Plans" die Grundis zusammen zu bringen.

    5 Uhr aufstehen und Joggen - not bad...

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß
    in der Karibik!

    Beste Grüße!

    By Anonymous Anonym, at 10 September, 2006 16:56  

  • Hi Menno,

    einen lieben Gruß aus der Heimat!
    Hier ist alles noch beim Alten - wen wundert´s ;-)

    Der Frühsport wär ja nichts für mich gewesen.....der fängt bei mir höchstens erst um 7h an.
    Wenn ich denn meine Studienkollegen zu der Zeit mal aus dem Bett kriegen würde ;-)

    Wünsche dir noch viel Spaß in der Karibik!

    Kerstin

    By Blogger Kerstin, at 20 September, 2006 13:36  

  • Hi Menno,

    einen lieben Gruß aus der Heimat!
    Hier ist alles noch beim Alten - wen wundert´s ;-)

    Der Frühsport wär ja nichts für mich gewesen.....der fängt bei mir höchstens erst um 7h an.
    Wenn ich denn meine Studienkollegen zu der Zeit mal aus dem Bett kriegen würde ;-)

    Wünsche dir noch viel Spaß in der Karibik!

    Kerstin

    By Blogger Kerstin, at 20 September, 2006 13:38  

  • HAALLOO..
    BRAUCHE DRINGEND HILFE FüR MEINE BEWERBUNG AN DER UWI.
    BITTE FALLS DU DAS LIEST MELDE DICH.

    jana.lissack@gmx.net
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    wir haben nur ein paar fragen und suchen schon seit monaten verzweifelt

    By Anonymous Anonym, at 21 November, 2012 18:04  

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